Herzliche Gratulation zu dieser tollen Leistung! Wir sind stolz auf dich!

Rennbericht von Eliane Huwiler:

Roth, Sonntagmorgen, 7. Juli 2019, 5:00 Uhr, Wechselzone 1, leichter Regen, mein 40. Geburtstag… und ich mittendrin, am Start zu meinem grossen Ziel, der Challenge Roth 2019 – mit 3500 Einzelstartern die grösste Triathlonlangdistanz der Welt und sicher auch eine der emotionalsten.

Während eines Jahres habe ich mich akribisch genau auf diesen Tag vorbereitet, habe viel trainiert, geschwitzt, gelitten, gelacht, gezweifelt, Neues gelernt – aber vor allem eine riesengrosse Euphorie und Freude zum Triathlonsport entwickelt.

Nun war es also soweit, ich war am Start, und ich muss sagen, es war sehr emotional. In diesem Moment habe ich realisiert, dass es nun kein Zurück mehr gibt. Mit der schönen Morgenstimmung (trotz Regen), der Musik und der Atmosphäre in der Wechselzone 1 flossen bei mir einige Tränen der Anspannung und des Glücks

Um 7:10 Uhr war ich an der Reihe, es ging endlich los. 3.8 km schwimmen im Main-Donau-Kanal, der mit 24.4 Grad sehr warm war. Wir wussten bis Samstag nicht, ob ein Neoprenanzug erlaubt war. Ich war dann sehr erleichtert, als wir beim Athletenbriefing erfuhren, dass bei den Agegroupern mit Neo geschwommen wird. Das Schwimmen lief mir sehr gut, ich konnte 3.8 km durchcrawlen und fühlte mich nie gestresst oder unwohl trotz der vielen Leute Nach rund 1:20h war ich dann aber trotzdem froh, aus dem Wasser zu kommen.

Nun freute ich mich auf die Radstrecke. Es galt, 2 Runden à 90km zu absolvieren. Ich wusste, dass ich unterwegs meine Supporter treffen würde, und darauf habe ich mich sehr gefreut. Ein grosses Highlight der Velostrecke war sicher der Solarer Berg, das ist absolut crazy und wahnsinnig. Man hat ca. 1 Meter Platz, um durch die Menschenmenge zu fahren. Wildfremde Leute aus verschiedenen Nationen, von jung bis alt, feuern dich an und pushen dich den Berg hoch. Hühnerhautfeeling pur.

Ich nahm mir vor, die 180km gelassen zu fahren und nicht zu pushen, damit ich noch genügend Energie für den anschliessenden Marathon habe. Das ist mir sehr gut gelungen; ich fuhr mit einem konstanten 30km/h Schnitt und war nach 6 Stunden in der Wechselzone 2.

Dort realisierte ich, dass ich nun tatsächlich noch einen Marathon laufen musste. Mein rechtes Knie schmerzte, aber das konnte ich ausblenden. Schon auf den ersten Metern merkte ich, dass sich meine Beine super anfühlten. Ich habe es richtig genossen, durch die Menschenmenge am Kanal entlang zu rennen. Unterwegs wurde ich bestens von meinem top Supporterteam unterstützt, was mich noch zusätzlich angetrieben hat. Körperlich und mental ging es mir fantastisch, und ich realisierte, dass ich wohl eine sehr gute Laufzeit abliefern würde. Tatsächlich, mit 3:49h ist mir meine zweitbeste Marathonzeit gelungen; ich war überglücklich.

Nach 11:19:34h war es dann soweit, ich überquerte das erste Mal im Leben die Finishline eines Langdistanztriathlons – einfach ein mega Erlebnis! Ich wurde von meinen Liebsten in den Arm genommen, von allen Seiten kamen Gratulationen und ich genoss die Stimmung und das Erreichen meines sportlichen Zieles in vollen Zügen.

Auch jetzt, ein paar Tage nach dem Event, bin ich immer noch total happy und realisiere langsam, was ich geschafft habe. Körperlich habe ich mich schon sehr gut erholt… jetzt kann ich mir Gedanken machen, welches mein nächstes sportliches Ziel sein wird .

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken bei Sara von Flüe, die mich während eines Jahres sehr professionnell auf die Challenge Roth vorbereitet hat. Ein riesengrosses Dankeschön gebührt auch meiner Familie und meinen Freunden, die mich vor Ort unterstützt haben und immer für mich da waren.